Chronik

 

  • 1876: Die Freiwillige Feuerwehr Westach wurde am 28. August 1876 gegründet. Der Name des damaligen Bürgermeisters war Josef Grasser. Angaben über die Gründungsmitglieder und den ersten Kommandanten fehlen. Der früheren Gemeinde Westach fehlte der dörfliche Charakter, weil sie mit ihren vierzig Weilern und Einöden bei einer Fläche von 1340 ha den Markt Isen ringförmig umschloss. Deshalb einigte man sich für Straß als Standort an dem das Spritzenhaus gebaut werden sollte, weil er verkehrsmäßig günstig zwischen Isen und Burgrain lag. Der Straßerbauer übernahm den Transport der Spritze und der Ausrüstung.

  • 1909 waren von 739 Einwohnern 150 Mitglieder aktiv bei der Feuerwehr. Damals schon besaßen die Westacher 200 Meter Schlauchmaterial.

  • 1925: Der erste urkundlich erwähnte Kommandant war Peter Brunnauer. Die Nachfolge trat von 1925 bis 1946 Jakob Kreißer, Bauer in Linden an. Er war bereits seit 1909 Mitglied der Feuerwehr.

  • 1946 wurde Lorenz Wimmer (Zirl Feichten) zum Kommandanten gewählt. Bereits ein Jahr später aber musste ein neuer Mann für diesen Posten bestimmt werden, weil der Amtierende sich außerhalb seiner Heimatgemeinde verehelichte. Sein Stellvertreter, Johann Reicheneder, übernahm das Kommandantenamt. Reicheneder, ein eifriger Mann förderte das Gemeinschaftswesen durch die Gründung einer Theaterspielgruppe. Nach dem Krieg setzte die Motorisierung ein. Die Westacher Feuerwehr schaffte sich eine Motorspritze Marke Robe TS 6/8 an. Den Transport der Spritze mit Zubehör besorgte nun statt der Pferde ein Traktor.

  • 1951: Das alte Spritzenhaus in Straß war mittlerweile baufällig und zu klein, so dass es abgebrochen wurde. An derselben Stelle wurde ein größeres mit Schlauchturm und Sirenenanlage errichtet, das bis zur Fertigstellung des Neubaus als Feuerwehrhaus genutzt wurde. Die Ziegel und Dachplatten für den Bau stellte die Ziegelei Meindl damals zur Verfügung, als Dank für den Einsatz beim Brand in der Ziegelei im selben Jahr. Der damalige Vorstand Zeno Kern aus Bachleiten, stiftete das Bauholz für den Dachstuhl.

  • 1956: Am 25. März wurde Jakob Baumann zum Kommandanten gewählt. Man rüstete zu einem Gründungsfest mit Fahnenweihe. Bei einer Versammlung wurde der Tag der Fahnenweihe auf den 16. Juni des Jahres 1957 festgelegt. 32 Vereine kamen, um mit uns dieses schöne Fest zu feiern.

  • 1960: Bei der Firma Ziegler bestellte die FF Westach ein weiteres Löschfahrzeug, einen „Ford Transit TSF“

  • 1967: Als die Ölpipeline Genua – Ingolstadt gebaut wurde, übernahmen die Westacher die Ölsperre 21 der TAL bei der Urtlmühle. Zugleich bekamen wir eine Ölschadensausrüstung, um für Ölunfälle gerüstet zu sein. Auch ein Leistungsabzeichen in Bronze wurde im selben Jahr erstmals erworben.

  • 1975 war ein regelrechtes Katastrophenjahr. Mehrere Wolkenbrüche, Hagel und der Brand beim Reiser in Burgrain riefen unsere Wehr zu vielen Einsätzen.

  • 1978: Weil unser mittlerweile doch sehr betagtes Löschfahrzeug beim Start seine „Mucken“ hatte, entschloss man sich Ende 1978, bei der Firma Krümpelmann ein neues Mercedes- Löschfahrzeug TSF mit eingebautem Sprechfunk zu kaufen.

  • 1980: Bei der Generalversammlung am 21. April standen Neuwahlen an: Jakob Baumann legte nach 24 Jahren als erster Kommandant sein Amt nieder, für ihn wurde Martin Angermaier zum neuen Kommandanten gewählt. Auch Vorstand Jakob Bauer stellte sich nicht mehr zur Wahl, sein Amt übernahm Franz Windshuber und Nachfolger von Josef Maier, der etwa 40 Jahre Kassier war, wurde Georg Mayr. Die ausgeschiedenen Mitglieder wurden für ihre langjährigen Tätigkeiten geehrt.

  • 1985 begann man Festvorbereitungen für das 110jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe zu treffen.

  • 1986: Das Festjahr 1986 begann mit dem Patenbitten bei der FFW Isen, ehe dann vom 27. – 30. Juni gebührend gefeiert wurde, und auch der Wettergott meinte es gut mit uns. An allen vier Festtagen herrschte strahlender Sonnenschein mit hochsommerlichen Temperaturen. Man begann am Freitag mit einem Tanzfestival, am Samstag gestaltete man einen Heimatabend mit mehreren Blaskapellen und Gesangsgruppen, und am Sonntag feierte man dann den Festgottesdienst mit Weihe der neuen Fahne. Am Nachmittag wurde dann noch der Festumzug abgehalten, bei dem 80 Vereine teilnahmen. Ausklingen ließ man es am Montag mit einem zünftigen Kesselfleischessen und Tombola.

  • 1989: Unser langjähriger erster und ab 1980 stellvertretender Kommandant Jakob Baumann schied nach 40 Jahren aktiver Vereinszugehörigkeit aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst aus. Am 7. April 1989 wurde Anton Stöger bei den Neuwahlen zu seinem Nachfolger d.h. zum 2. Kommandanten bestimmt. Jakob Baumann wurde ein Jahr später für seine langjährigen Verdienste zum Ehrenkommandanten der FFW Westach ernannt.

  • 1992: Bei der Jahreshauptversammlung musste ein neuer Kassier gewählt werden, denn Georg Mayr legte nach 12jähriger Tätigkeit sein Amt nieder. Martin Moser wurde zu seinem Nachfolger gewählt.

  • 1998: Ein großer personeller Umbruch in der Führungsriege der FFW Westach musste bei den Neuwahlen am 5. März vollzogen werden. Für den 1997 zum Kreisbrandmeister bestellten Martin Angermaier wurde Anton Stöger als Nachfolger zum 1. Kommandanten bestimmt. Sein Stellvertreter wurde Martin Angermaier jun. Zum Vorstand wurde Hans Zeheter gewählt, denn Franz Windshuber mochte nach 18 Jahren nicht mehr zur Wahl antreten. Martin Angermaier stellte sich noch für den Posten des Jugendwartes zu Verfügung. Einzig Martin Moser als Kassier und Georg Emmer als Schriftführer erklärten sich ein weiteres Mal zur Übernahme Ihrer Aufgaben bereit.

  • 1998: Im März machte man sich das erste mal Gedanken über einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses, da das Gerätehaus in Straß nun schon ziemlich in die Jahre gekommen war, und einer Sanierung bedurfte bzw. den Anforderungen einer modernen Feuerwehr nicht mehr genügte. Nach langen Überlegungen und Diskussionen beschloss man ein neues Gerätehaus zu errichten, um den hohen technischen Einsatzstand der Freiwilligen Feuerwehr Westach zu sichern. Als überaus schwierig sollte sich die Standortwahl für das neue Haus gestalten. Von Seiten der FF Westach wurde zunächst ein Standort im Norden des Marktes Isen in Richtung Bachleiten bevorzugt, doch trotz eines geeigneten Grundstückes konnte vom Landratsamt keine Genehmigung in Aussicht gestellt werden. Wesentlich besser standen die Chancen für eine Baugenehmigung am südlichen Ortsausgang von Isen. Auch vom Landratsamt bekam man nach langem Hin und Her grünes Licht für diesen Standort.

  • 1999: Ein Jahr später, konnte mit der Planung begonnen werden. Martin Angermaier, Maurermeister und ehemaliger Kommandant der FF Westach, verfasste einen Planentwurf der sowohl den Richtlinien der Feuerwehrverordnung als auch den Bedürfnissen der Westacher Wehr entsprach. Doch wieder hatte man die Rechnung ohne das Landratsamt gemacht. Nach mehrmaligen Änderungen konnte man erst ca. 2 Jahre später eine Genehmigung für das neue Gebäude erhalten.

  • 2001: Am 27. April war es dann soweit: Der lang ersehnte Spatenstich konnte erfolgen, doch konnte man wegen ungünstiger Witterung erst ein Woche später mit dem Aushub der Baugrube beginnen. In den nächsten Wochen war man dann damit beschäftigt die Frostschürzen auszuheben, die Fundamente zu betonieren, die Grundleitungen wurden verlegt, im Unterkunftsbereich wurde die Sauberkeitsschicht eingebaut und so konnte nach Abschluß aller Vorarbeiten am 22. Mai die Bodenplatte betoniert werden. Es folgte die Betonierung der Südwand, und nach dem Aufmauern der Wände konnte man am 18. Juni die Decke über der Unterkunft, und am 28.Juni, nach schier endlosen Schalungsarbeiten die Hallendecke betonieren. Die Giebel wurden nun noch aufgemauert, so dass sich die Zimmerer ans Werk machen konnten. Am 11. Juli wurde dann der Dachstuhl aufgestellt, den man vorher beim Stöger in Burgrain abgebunden hatte. Beim Einschalen ist noch zu erwähnen, dass wir Mithilfe von der Isener und Schnauppinger Feuerwehr bekamen, die uns zuvor den First gestohlen hatten.
  • In letzter Minute wurde noch die Treppe eingeschalt und betoniert, bevor wir dann am 20. Juli das Richtfest feierten. 2.200 unentgeltliche Arbeitsstunden leistete man bis zur Fertigstellung des Rohbaus. Nachdem man sich eine dreiwöchige Urlaubspause gegönnt hatte, (damit die Frauen und Freundinnen Ihre Männer auch mal wieder zu Gesicht bekamen), wurde mit Fenster- und Türzargensetzen, Verputzarbeiten, sowie Elektro- und Heizungsinstallation begonnen. Als Eckdaten sind hier zu erwähnen, dass am 10.12. die Heizung (wird mit Erdgas betrieben) in Betrieb genommen werden konnte, und noch vor Jahresschluss die Lichtinstallation in der Fahrzeughalle abgeschlossen werden konnte.

  • 2002: Nach Abschluss der Innenputzarbeiten rückten am 22./23. Februar die Estrichleger an. Endlich konnte mit den Fliesen-, Sanitär- und Innenausbauarbeiten begonnen werden, denn der Zeitplan duldete keinen Aufschub, schließlich waren es nur noch 4 Monate bis zur feierlichen Einweihungsfeier, und die Außenanlagen mussten auch noch angelegt werden. Bis zur Fertigstellung wurden fast unglaubliche 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden von den Westacher Wehrlern und im übrigen auch von vielen freiwilligen Helfern aus dem Westacher Gäu geleistet. Ihnen und den zahlreichen Sponsoren sei an dieser Stelle nochmal herzlich gedankt für Ihre Hilfe und Ihren Einsatz. Man kann schon sagen, daß der Bau unseres neuen Feuerwehrhauses in dieser Größenordnung in Eigenleistung, und mit den vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln, einmalig sein dürfte, und somit den öffentlichen Kassen gewaltige Kosten erspart wurden.

  • Am 30. Juni feierten wir das 125jährige Gründungsfest mit der Einweihung unseres neu errichteten Gerätehauses. Der Andrang zum Tag der offenen Tür war groß und unsere Bürgerinnen und Bürger staunten über das Geleistete und zollten großes Lob. Vielen sind die Festtage auch heute noch in Erinnerung mit dem Festabend mit der Antenne Bayern Band und die begeisternde Feuerwehr-Olympiade der vier Ortsfeuerwehren. Als Dank für seine große gesetzliche Unterstützung beim Bau des Gerätehauses ernannten wir Herrn Bürgermeister Fischer zu unserem Ehrenspritzenmeister.

  • 2003: Wegen der Renovierung und Umbaues des Isener Rathauses tagte der Marktgemeinderat vom 30.03.2004 bis 12.06.2007 im Seminarraum unseres Gerätehauses wo auch für diese Zeit das Standesamt für Trauungen eingerichtet war.

  • 2004: Aufgrund des hohen Alters unseres TSF begann man 2004 mit der Planung einer Ersatzbeschaffung. Viele Stunden der Projektierung und Planung waren nötig. Den Zuschlag für den Bau und die Lieferung erhielt die Firma Lentner, damals noch in Grafing ansässig.

  • 2005: Am 17.Juni konnten wir unser neues LF 10/6 auf Mercedes ATEGO 1023 in Allradausführung übernehmen und feierlich die Fahrzeugweihe durchführen. Unser LF war u. a. auch Vorbild für die BF-Frankfurt/Main die in fast gleicher Ausführung aufgrund der optimierten Gestaltung bei Lentner 40 Einheiten bauen lies.

  • 2008 Beschafften wir aus Spenden und Eigenmittel des Vereins einen THL-Rettungssatz von Lukas.

  • 2015: Der Speicher des Feuerwehrhauses wurde in Eigenleistung durch die Kameraden zum Jugendübungsraum ausgebaut und beim Aktivenfest feierlich eingeweiht.

  • 2016: Im März wurde ein Schlauchwagen Katastrophenschutz (SW-KatS) bei der Feuerwehr Westach stationiert. Das Fahrzeug ist Teil des Katastrophenschutzes der Bundesrepublik Deutschland, das den Feuerwehren vom Bund zur Verfügung gestellt wird.